Innovatives Scheitern
Eine kürzlich von der Unternehmensberatung Value Tuning Business Partners fertiggestellte Studie zum Thema „Unternehmerisches Risiko in KMU Ost-Österreichs“ belegt das:
Acht von zehn UnternehmerInnen bezeichnen ihre Einstellung zu Risiko als vorsichtig. Wahrgenommenes Risiko wird von rund 70% mit Annahmen abgesichert, welche sich auf ein Maximum an Information stützen. Das Ziel riskanter Entscheidungen ist neue von zehn UnternehmerInnen klar, wobei nicht immer der Nutzen der Alternativen am Tisch liegt.
Dazu Horst Hochstöger, der Autor der Studie:“ Wie kann das in sich immer stärker verändernden, unsicheren, komplexen und mehrdeutigen Märkten noch funktionieren?“, und weiter „UnternehmerInnen müssen umdenken! Eingeprägte Glaubenssätze müssen umkonstruiert werden.“
Anstatt der Annahme Risiko = schlecht zu folgen, müssen unsere UnternehmerInnen dazu übergehen ihre Unternehmen nach dem Leitsatz „Kontrolliertes Risiko = Chance, Innovation, Wachstum und schlussendlich Gewinn“ auszurichten.
Vier Prinzipien helfen dabei das zu tun:
1.) Aus Fehlern wird man klug!
Ein großes Veränderungsprojekt aufzusetzen und zuzusehen wie es den Bach runter geht nur um zu lernen, ist sicher nicht klug. Nachhaltige Veränderung gelingt meistens nur in kleinen, gut überlegten Schritten. Sollte einer dieser kleinen Schritte einmal in die Hose gehen ist die Auswirkung oft nicht schlimm, der Lerneffekt aber groß.
2.) Sollte eine Entscheidung oder Maßnahme einmal nicht den Erwartungen entsprechen, ändern Sie sie!
Und das schnell! Regelmäßiges kritisches Hinterfragen hilft dies zu erkennen. Wenn es dann erkannt wird ist es oft besser Entscheidungen sofort zu revidieren, als viel zu lange zu probieren alles doch noch gerade zu biegen.
3.) Konzentrieren Sie sich darauf Gewinn zu machen, nicht Verluste zu vermeiden!
Sie entscheiden ob das Glas halb voll oder halb leer ist.
4.) Scheitern ist meist besser als nichts tun!
Die Angst zu scheitern führt oft dazu, dass überhaupt keine Entscheidungen getroffen oder Maßnahmen gesetzt werden. Das ist der Tod für Innovation und Wachstum. Etablieren Sie eine positive Fehlerkultur in ihrem Unternehmen, aber akzeptieren Sie keinesfalls „Nichts-Tun“.
Leichter gesagt als getan?
Natürlich, wir alle sind in einer Gesellschaft groß geworden, in welcher das Scheitern geächtet ist. Das beginnt als Kleinkind – es weiß ja schließlich jeder Erwachsene besser was gut und was schlecht ist – und geht im Schulsystem weiter. Hier fehlen gesellschaftspolitische Ansätze welche dazu beitragen unternehmerisches Risiko chancenorientiert einzugehen gänzlich. Aber wie schon einer unserer frühen Nationalökonomen gesagt hat: „Innovation ist die Zerstörung von Bestehendem“ – und das geht einmal nicht ohne Risiko.