Horst´s Geschichte
1986: Nach einer nicht so tollen Zeit an der Chemie HTL begann ich meine Lehre in der Produktion eines der weltweit größten Chemiekonzerne. Alles war neu. In den ersten Tagen lief ich wie ein Dackel hinter meinem damaligen Ausbilder hinterher. Schon nach einigen Wochen bekam ich sehr gutes Feedback.
Sehr schnelles Verstehen der Produktionsabläufe. Verlässlichkeit. Mitdenken. Gesunder Hausverstand. Noch heute bin ich meinem Ausbildner dafür dankbar.
Dann merkte ich, dass mich eines antrieb: Alles was ich mache geht noch ein bisschen besser, noch professioneller
Und dieser Antrieb bestimmte meine weitere Entwicklung maßgeblich.
Nach der Lehre begann ich nahtlos mit der berufsbegleitenden Ausbildung zum Werkmeister. Schnell half mir diese Ausbildung Verantwortung für ein Schichtteam zu übernehmen. Als fertiger Werkmeister machte ich gleich weiter. Meine Abendgestaltung fand an der Chemie HTL statt. Und wieder konnte ich dadurch professioneller werden. Ich durfte dann bald meinen nächsten Karriereschritt zum Betriebsmeister machen.
Die Anforderungen stiegen. Investitionsrechnungen, Kostenmanagement und andere wirtschaftliche Themen überstiegen bald meinen technischen Horizont. Das ging gar nicht. Daher begann ich Unternehmensführung zu studieren – wieder um etwas besser zu werden.
In den darauffolgenden Jahren folgte dann eine rasante Konzernkarriere. Kostenrechnung, Controlling und Logistik gehörten genauso dazu wie Supply Chain Management und Einkauf.
Führungsverantwortung für über 100 Mitarbeiter forderte mir einiges ab. Wieder hatte ich das Gefühl, dass mir etwas fehlt. Daher studierte ich wieder abends Arbeits- und Organisationspsychologie. Das änderte meine Sicht auf das Thema Führung komplett. Ich lernte, dass Mitarbeiter niemanden brauchen, der sagt wie die Arbeit gemacht gehört. Das wissen sie selber viel besser. Alles wurde viel leichter, wenn ich meine Mitarbeiter einfach arbeiten ließ.
Zusammengefasst kann ich sagen: In über 25 Jahren Konzernkarriere erlebte ich viele Veränderungsprojekte. Große und kleine. Alle folgten dem selben Schema: Ein Konzept wurde von einer elitären Gruppe ausgearbeit, und dann der restlichen Organisation übergestülpt. Danach war die ganze Organisation damit beschäftigt die selben Verhaltensweisen wie vorher unter einem anderen Namen genau so weiterzuführen. Die tatsächliche Veränderung war minimal, was meist dazu führte, dass das selbe Projekt unter anderem Namen alle drei bis fünf Jahre wieder aufgesetzt wurde. Schon damals dachte ich: „Das geht auch anders.“ Heute helfe ich mit meinem Organisationsentwicklungsansatz großen Unternehmen dabei, erfolgreiche Veränderungsprojekte zu implementieren.
Und es gibt nichts schöneres für mich.